1.Männer : Spielbericht

Spitzenreiter einen Punkt abgetrotzt!

Am Ende der 90 Minuten fühlte es sich wie ein Sieg an. Gegen den klaren Favoriten und Tabellenführer vom TSV Gera-Westvororte sammelte man den nächsten Punkt im Kampf um den Klassenerhalt. Dabei hatte man diesmal in gewissen Situationen auch das Glück auf seiner Seite, das in der Vorwoche noch gefehlt hatte.

Dabei begann das Spiel äußerst unglücklich. Bereits nach vier Minuten lag man gegen den TSV zurück. Ein kleiner Kontakt reichte dem Unparteiischen aus, um einen Freistoß aus 18 Metern zu pfeifen. Der eigentlich harmlose Versuch wurde durch einen VfB-Verteidiger so abgefälscht, dass er in der Mitte des Tores reintrudelte. Adamiuc war da bereits auf dem Weg in die Ecke und konnte nichts mehr tun. Das spielte dem Tabellenersten natürlich in die Karten, aber der VfB hielt weiter an seiner Marschroute fest und verteidigte beherzt die Angriffe des Ligaprimus.

In der 17. Minute hatte man dann das erste Mal Glück, als ein weiterer Freistoß der Gäste von der Oberkante der Latte ins Toraus landete. Aus dem Spiel heraus schafften es die Gäste sehr selten, sich gute Möglichkeiten herauszuspielen, und so blieben oft nur die Standards, die für ein wenig Gefahr sorgten. Die Glockenstädter suchten ihr Heil derweil im Umkehrspiel – und das sollte es auch in sich haben. In der 25. Minute wurde Rabe freigespielt, scheiterte jedoch im Eins-gegen-eins am Schlussmann der Gäste. Nur fünf Minuten später ergab sich eine Dreifachchance für den VfB: erst Rabe, dann Berger und dann nochmal Rabe – aber wieder hieß der Sieger Tämmler im Tor des TSV. (30.)

Mit dem Halbzeitpfiff sollte es dann doch klappen, und ein wunderschöner Spielzug vom eigenen Abstoß heraus endete im 1:1. Keltsch initiierte im Mittelfeld den Angriff und überspielte das Geraer Mittelfeld mit zwei Doppelpässen. Dann war Rabe durch, der täuschte einen Schuss an und ließ damit einen Verteidiger noch aussteigen, bediente dann den mitgelaufenen Berger, der den Ball unhaltbar einschob. (45.+1)

Auch wenn Gera mehr Spielanteile hatte und immer wieder versuchte, sich gegen die VfB-Abwehr durchzuspielen, war die Qualität der Chancen in Halbzeit eins auf Seiten des VfB sogar die höhere.

In der zweiten Hälfte zeigte sich ein ähnliches Bild. Die Gäste versuchten, sich durchzukombinieren, ohne jedoch gefährlich in das letzte Drittel zu kommen. In der 50. Minute hatte der Tabellenführer dann die große Möglichkeit, in Führung zu gehen. Ein Missverständnis im Mittelfeld brachte Gera in Ballbesitz – dann ging es schnell. Kruschke reagierte schnell und lief in Position. Der Ball wurde sofort durch die Kette der Apoldaer gespielt, aber der Geraer Angreifer verzog über den Kasten von Adamiuc. Zehn Minuten später gab es den nächsten Pfostentreffer: aus abseitsverdächtiger Position nach einem Freistoß aus dem Halbfeld rettete der Außenpfosten nach einem Kopfball.

Offensiv konnte der VfB jetzt kaum noch in Erscheinung treten, da man dem hohen Aufwand des Verteidigens Tribut zollen musste. So verging Minute um Minute. Gera wirkte ideenlos, auch weil der Druck des erhofften Siegtreffers im Nacken lag. Eine brenzlige Situation mussten die Apoldaer dann noch überstehen: In der 90. Minute forderten die Gästefans einen Elfmeterpfiff, doch der gut positionierte und auch ansonsten sehr gute Schiedsrichter Franz Eschler ließ weiterspielen und sah zu Recht kein strafwürdiges Vergehen in dieser Situation. (90.+2)

Am Ende hatte der VfB mit dem nötigen Quäntchen Glück und einer erneut sehr guten Defensivarbeit diesen einen Punkt auf der Habenseite und zeigt weiterhin eine ansteigende Formkurve.

„Ich bin schon sehr zufrieden mit unserer heutigen Leistung. Ein Punkt für die Moral, würde ich das mal bezeichnen. Man hat schon gemerkt, dass Gera eine sehr gute Spielanlage hat. Wir mussten wirklich in jeder Situation hochkonzentriert sein, aber das waren wir heute auch. Dass wir in der zweiten Halbzeit wenig nach vorne kreierten, war einfach der Tatsache geschuldet, dass auch unsere Offensivkräfte super mitverteidigten und dadurch die nötigen Körner gefehlt haben – das kann ich aber gerade so noch verzeihen“, sagte ein gut gelaunter Trainer nach Spielschluss.

Nach drei Heimspielen in Folge muss der VfB nächste Woche mal wieder auswärts ran – die weiteste Auswärtsfahrt nach Bad Lobenstein steht an.